Missio ad Gentes in der Erzdiözese Köln
Mission kann man auch ganz einfach verstehen.
Im Januar 2009 sandte Papst Benedikt XVI. unsere 3 Missionen ad Gentes, bestehend aus 4 Familien und einem Priester, aus. Diese drei Gemeinschaften sind St. Thomas, St. Ignatius und St. Valentin. Allesamt sind wir Brüder und Schwestern des Neokatechumenalen Weges, der vor mehr als 40 Jahren gegründet worden ist.
Kiko Argüello ist der Initiator des Neokatechumenalen Weges. Während eines Interviews erklärte er das Anliegen des Neokatechumenats folgendermaßen:
„Das Wichtigste ist die christliche Initation, die in den Pfarreien stattfindet. Diese Einführung in den chrtistlichen Glauben ist ein Weg, um Kirchenferne wieder zurückzuführen. Wir glauben, dass es angesichts der Säkularisierung und der Globalisierung wichtig ist, den Christen in den Pfarreien zu helfen, damit sie einen erwachsenen Glauben gewinnen können. Das ist m. E. wichtig für die Kirche.“
Der Neokatechumenale Weg ist sowohl ein Instrument zur Wiederentdeckung der christlichen Initiation der getauften Erwachsenen als auch ein Katechumenat für Ungetaufte. Das Neokatechumenat wird in der Regel auf Einladung des Ortsbischofs tätig. Es geht sowohl darum, die Fernstehenden zur Rückkehr in die Kirche zu bewegen, als auch den aktiven Gemeindemitgliedern zu helfen, ihren Glauben tiefer zu erfassen und zu leben. Vorbild für die neokatechumenalen Gemeinschaften ist die Heilige Familie von Nazareth.
In einer solchen Gemeinschaft kann man lernen, im Nächsten Christus zu sehen. Die kleine Gemeinschaft trägt so dazu bei, nicht in Anonymität nebeneinander, sondern in Kommunion miteinander zu leben. Die Erfahrung des Neokatechumenalen Weges wurde in zahlreichen Ansprachen der Päpste Paul VI., Johannes Paul II., Benedikt XVI. und auch vieler Bischöfe der ganzen Welt bestätigt. Der Weg unterhält zahlreiche eigene Priesterseminare, eines davon in Köln. 2008 wurden die Statuten der Gemeinschaft von Papst Benedikt XVI. approbiert.
Auch schon 2007 hatte Papst Benedikt XVI. bereits sieben „Missiones“ entsandt. Zwei von ihnen waren nach Chemnitz, der früheren Karl-Marx-Stadt, aufgebrochen.
„Auch nach dem Fall der Mauer ist doch die Wahrheit die: In der Stadt gibt es heute keine Arbeit, alles bricht zusammen. Das Schlimmste ist aber, dass 70 Jahre Kommunismus den Glauben zerstört haben: In fast allen protestantischen Pfarreien ist faktisch keiner mehr, und auch nicht in den katholischen. Weil in dieser Stadt 98 Prozent der Bevölkerung nicht getauft ist. Deswegen haben wir damals Chemnitz ausgewählt. Wir haben mit dem katholischen Ortsbischof gesprochen, und der war sehr dankbar für unsere Hilfe.“
Aufgrund dieser Erfahrung und auf Wunsch von Joachim Kardinal Meisner wurden unsere drei Gemeinschaften Ad Gentes in die Diözese Köln entstandt, um auf diese Weise missionarisch tätig zu sein.
„Diese Missio ad Gentes bedeuten eine neue Form der Präsenz der Kirche. Heute gibt es viele völlig säkularisierte Menschen, die nicht in den Tempel gehen, die kein Interesse an Kirchen haben. Wenn sie aber eine Gruppe von Christen sehen, die sich lieben, dann sind sie interessiert, sie sind beeindruckt von der Form, sich zu beziehen. Wir haben sehr viele Erfahrungen von Menschen, die um die Taufe gebeten haben, als sie gesehen haben, wie wir uns zueinander beziehen, wie wir uns lieben. Denn die Menschen in ganz Europa sind sehr einsam. Dies ist heute eine erschreckende Wirklichkeit in den modernen Städten: so viele Menschen, die alleine leben, so viele Alkoholiker, so viele Selbstmorde, so viele Scheidungen – von den vielen Abtreibungen gar nicht erst zu reden.“
Das ist es, was eine Missio ad Gentes ist: sie ist eine neue Präsenz der Kirche, sie ist eine Antwort der Neuvangelisierung, sie ist die konkret gelebte Neuevangelisierung.